aggressive Hunde wieder sozialisieren?

  • 15. Mai 2024
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Hi snowflake ... hast du hier schon mal geguckt?
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:hallo:,

jetzt muss ich auch mal eine Lanze für die "schwierigen" Hunde brechen. Die meisten Leute, die ins Tierheim kommen, wollen verständlicherweise einen netten, sozialisierten Hund, der mit Artgenossen und Menschen gut auskommt. Immerhin schon ein sozialer Gedanke - einer Notnase eine Chance geben zu wollen, als zum Vermehrer zu rennen oder selbst Ups-Würfe zu produzieren.

Leider sitzen im Tierheim nicht nur knuddelige Labbis, Goldies oder süsse Kleinhunde, sondern eben sehr oft "Problemhunde". Sei's aufgrund veränderter Familiensituation, wegen Verhaltensproblemen oder wegen Beschlagnahmung etc.

Und da in Dtl. Gesetze machen und schon fast Big Brother-ähnliche Überwachung
( Räumt der HH auch das Häufchen weg? Ist die Leine exakt 1,00m Meter lang oder sind doch 5cm zuviel? Ist das wohlmöglich eine gefährliche B*stie? ) geradezu passioniert betrieben werden, finde ich, dass den Menschen, die einem "Problemhund" eine Chance geben wollen, das Leben erschwert bzw. unmöglich gemacht wird.

Der Hund hat z.B. nie das Alleinsein gelernt und bellt und heult am Anfang. Wohne ich zur Miete, muss ich damit rechnen, ratzfatz verklagt zu werden, wegen Lärmbelästigung, oder ich werde rausgeschmissen. Also kein Hund, auch wenn er sonst perfekt passen würde und lernfähig ist. :heul:
Ich habe mich in einen Kampfschmuser verliebt, mein Vermieter ist dagegen. Kein Hund. :heul:
Ich wohne im eigenen Haus, habe aber einen stark polarisierenden Hund ( SoKa, Schäfi, schwarzer, grosser Hund ), der auch nicht immer gut drauf ist ( bellt manchmal Leute an, mag keine anderen Hunde ).
Die lieben Nachbarn sammeln Unterschriften, werfen Müll in den Garten, drohen mir, schlagen nach dem Hund. Entweder ziehe ich weg oder ich gebe den Hund ab. :heul:
Im Tierheim sitzt ein schon zahnloser Pitti-Opi, ich will ihm einen schönen Lebensabend bieten, aber ich wohne in Bayern. Kein Hund, der Opi muss hinter Gittern sterben. :heul:ER hat sich ganz sicher nicht ausgesucht, diese dort so "geächtete" Rasse zu sein. :sauer:
Ich übernehme einen Hund aus dem TH, der keine Kinder mag, da ich das weiss, sichere ich ihn mit Mk und lasse ihn nicht im Wohngebiet laufen. Ich werde übel angefeindet und sobald auch nur ein Schwanzhaar ein Kind berührt, wird "einschläfern" geschrieen. Zum Eingewöhnen und Neulernen bleibt keine/zu wenig Zeit. :heul:

Ich finde, in Dtl. wird durch die Öffentlichkeit und die Medien nichts an "Abweichung" toleriert. Jeder Hund muss top erzogen sein, immer auf dem Friede-Freude-Eierkuchen-Kurs, :rolleyes: muss alles um ihn herum an Lebewesen und Lebensumständen toll finden und natürlich nur solche Rassen, die man immer hübsch dekoriert auf Postkarten und Kalendern sieht, die in Handtaschen zu stecken sind oder farblich zum fahrbaren Untersatz passen. :sauer: Und die sollen bitte nicht haaren, nicht dreckig sein, sie bellen, jaulen oder winseln und erst recht nirgens hinmachen. Allerhöchstens ins eigene Katzenklo. :sauer:

Wenn ich mir meinen Hund ( böse Mali :lol:mit schlechen Erfahrungen ) ansehe und die HH mit ihren Hunden ( Bauer mit Kangals, Riesentyp mit zwei crazy Beaucis, junger Vater mit krassem Rotti, tatoowierte Dame mit rasiertem Schädel *eslebedasKlischee* und schwarzem Labbi-Staffmix, mehrere DSH-Halter, deren DSH alles andere als familientauglich sind sowie einige Leute mit typischen Hibbel-ich-schnapp-auch-mal-Malis ) mit denen wir uns regelmässig treffen, so denke ich, würden wir bei meinen Eltern ( leben bei München im "paradiesischen" Bayernlande ) allesamt als gefährliche As*is ohne Verantwortung und mit noch gefährlicheren Viechern abgestempelt werden.
 
  • 15. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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@Fauve

In vielem hast du nicht ganz Unrecht, aber dass alles in dieser Form gleichzeitig vorkommt, ist zum Glück doch eher selten.

Ich glaube, wenn man zuviel in Foren liest, kriegt man einen etwas unvollständigen Eindruck vom deutschen Alltag, denn Threads der Marke: "Meine Nachbarn sind so super, das ist so toll hier, ich bin so glücklich!" liest man doch eher selten. Und ein Hund, der gut vermittelt wird, und bei dem die Nachbarn in der Eingewöhnungszeit nicht Amok laufen, verschwindet mit den besten Wünschen von den Vermittlungsseiten und taucht dort auch nicht wieder auf.

Oder anders: Wenn es einem gut geht, und mit dem Hund läuft alles super, verbringt man die Zeit lieber mit dem Hund als im Internet. Hat man ein Problem und braucht Rat von möglichst vielen Personen oder will sich einfach nur mal ausheulen, ist man dann wieder online.

Dadurch ist aber der problematische Teil des Zusammenlebens mit Hund hier im Forum naturgemäß eher überrepräsentiert.

Und ein Teil der Probleme und auch der mangelnden Toleranz von Hundehaltern untereinander rührt sicher daher, dass es gerade in Ballungsgebieten im Grunde zu viele Hunde gibt und man sich ständig ins Gehege kommt. Da ist dann auch wenig Toleranzraum für Hunde, die aus der Reihe tanzen.

Das trifft sogar für die Gegend zu, aus der ich ursprünglich komme, und die nun extrem ländlich ist: Früher hatten einfach weniger Leute einen Hund. Darunter waren mangels Erziehung und Aufsicht dann sogar mehr echte Granaten, aber man konnte sie einfach weiträumig umgehen.
Heute ist es auch dort viel schwieriger geworden - allerdings noch kein Vergleich zu hier.

Ein Hund wie meiner, der zu Menschen absolut lieb ist, und halt bei anderen Hunden einen Umweg auf's Feld erfordert, ist dort absolut tolerierbar. Es stört nichtmal die Landwirte allzu sehr, dass man das Feld betritt, weil es eben nicht alle naselang vorkommt, dass irgendein Hundebesitzer im Acker steht.

Hier ist das Betreten der Felder im Grunde verboten (Kann mit Geldstrafe geahndet werden - ich warte ja immer noch drauf, dass mich das auch nochmal trifft), die Wege sind schmal, Randstreifen gibt es nicht, und man trifft nicht ein, zweimal am Tag nen Hund, sondern - naja, je nach Gegend im Grunde ständig. Weicht man auf Weg B aus, kommt dort schon der nächste, und hoppla, auf Weg C sind freizeitreiter mit unangeleinten Jackies unterwegs... aber da vorn... ach nee, da kommt schon ein Radfahrer mit wieder nem Hund...

Man kann sich nicht ausweichen, und stresst nicht nur einen anderen Hundebesitzer mit dem eigenen Hund, sondern gleich vier bis sieben, wird aber im Gegenzug auch vier- bis siebenmal gestresst... da ist niemand mehr ruhig und tolerant, die Kapazitäten sind einfach erschöpft.

Das ist genau wie Autofahren auf ner breiten Landstraße in der grünen Pampa, ohne Gegenverkehr, vs. Stadtverkehr Düsseldorf Innenstadt Montag früh... das eine ist Horror (und damit meine ich nicht die Pampa), das andere kann sogar richtig Spaß machen...

Auf den Hund bezogen heißt das aber auch, dass in so ein Umfeld mit so wenig Platz, den sich so viele Leute teilen müssen, im Grunde nur ein Hund passt, der absolut lieb und problemlos ist und sich gut einfügt.

Eigentlich ist das wie Japan. Die Japaner bzw. die japanische Gesellschaft hat eine extrem niedrige Toleranz gegenüber Leuten, die von gewissen Grundlagen der dortigen Gepflogenheiten abweichen. Der Druck auf Leute, die anders sind oder sein wollen, ist enorm hoch.
Die, die damit klar kommen, scheren nicht aus.

Aber nur so funktioniert das Leben in einem extrem dicht bevölkerten und immer wieder von Katastrophen heimgesuchten Land offenbar. Oder so funktioniert es zumindest relativ gut. In "Nicht-Krisenzeiten" ist der Preis dafür allerdings zumindest fpr mein westliches Empfinden relativ hoch.

Im Grunde ist die Gesellschaft dort aber so geworden, weil die Umstände es erfordert haben... und ich denke, was die Hundeproblematik angeht, ist das in Deutschland ein bisschen so ähnlich.
 
@ lekorratte,

du hast sicherlich Recht mit dem, was du sagst. Ich habe, bevor ich das Malitier übernommen habe, nie Zeit in Internetforen verbracht, weil wir unsere Familienfellnasen fast immer von Welpenbeinen auf hatten, die Hunde waren alle recht leicht zu erziehen und längst nicht so triebig. Die waren auf meine Eltern gemeldet und so hatte ich als Kind und Jugendliche auch nichts mit dem ganzen Papierkram zu tun. In meinem "hundlichen" Umfeld waren ( nach dem Jahr 1999/2000 ) auch keine Soka's, ich lebte da in einer "heilen" Welt.

Ich bin dann als Teenager nach Frankreich gezogen, wo mit Hunden und mit Tieren generell anders umgegangen wird. Natürlich musste ich auch hier erst mal schlucken: Kettenhaltung war nicht selten ( gerade auf dem Land ), völlig andere Hunderassen als die gängigen Retriever und Fusshupen, teils deutlich andere und härtere Erziehungsmethoden. Hundeschule, also so mit Welpenkurs? Fehlanzeige!

Hundesportvereine? Oft ein Stelldichein von Typen und Methoden von vor 20 Jahren. In der Stadt: HH mit Hund Typ Pitti an der Leine, nicht reinrassig, zwei Flics kommen vorbei, sprechen den HH an, ob er Papiere, Zeugnis und Genehmigung hätte. Nein? Danke für Ihren Hund! Der Hund wurde eingeschläfert, ohne mit der Wimper zu zucken. Nichts zu machen. Hund eines best. Alters sitzt sein x Tagen im TH, unvermittelt. Tja, den will wohl keiner mehr und das Th ist voll. Also einschläfern. Bei Katzen gehen manchmal ganze Ladungen weg. Entweder werden sie auf's Land auf 'nen Bauernhof gekarrt oder eben eingeschläfert. Je nach Lage des TH. :heul::heul::heul:

Die - für mich - positive Seite an Frankreich:
Kein Vermieter darf einem die Anschaffung egal welchen Hundes verbieten ( Mobbing ist ein anderes Thema ). Freilaufende Hunde sind alltäglich, hier gibt's etliche, die von den Besitzern morgens aus dem Haus gelassen werden und die dann alleine Gassi gehen. Hier macht man sich lang nicht so viele Gedanken um die Erziehung des Vierbeiners wie in Dtl. aber irgendwie begegnen mir seltenst generell unverträgliche Hunde. :verwirrt: Dass einer mal keine Rüden mag oder einer ein Problem mit Joggern hat, ja. Das wird sogar offen zugegeben und ist, meine ich, nicht seltener als in Dtl., aber mit dem Unterschied, dass fast alle ihre Hunde bei solchen Begegnungen oder dem Risiko derselben anleinen.
Hundesteuer? Anmeldung eines nicht gelisteten Hundes? Fehlanzeige, gibt's nicht. Versicherung? Absolut freiwillig. TH-bzw TS-Hunde: massig! Meistens völlig durchgeknallte Greyhounds aus Irland, quer-Beet-Hunde aus Spanien oder unbrauchbare/ unbrauchbar gemachte Jagd-und Hütehunde aus dem eigenen Land.

Ich fühle mich mit Hund hier sehr wohl, kann sie an den Strand, in Hotels & Restaurants mitnehmen, hatte bei der Wohnungssuche nie Probleme. Vielleicht fehlt mir die Erfahrung in Deutschland, aber meinem Eindrack nach ist es dort komplizierter.
 
  • 15. Mai 2024
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Consultani: Gute Idee. Und wer bezahlt das dann?

Der gute Wille.

In der heutigen Zeit spart der gute Staat Geld und lässt besonders bei "emotional-tiefergehenden" Berufen, wie im Tierpfleger-/Sozialbereich (jegliche Berufe, deren Ziele es sind, Menschen und Tieren zu helfen) die Praktikanten und Ehrenamtler arbeiten. An sich genial von der Regierung - wer würde schon lieber "umsonst" auf z.B einer Baustelle arbeiten, als "umsonst" liebebedürftigen Hündchen zu helfen?
 
Fauve,
dass hört sich sehr interessant an,
in Polen ist es ähnlich, dort gehen die Hunde auch alleine spazieren und "hängen" oftmals an Ketten. Soviel ich weiß, gibt es dort die Abspaltung von "psy bojowe", also "Hunde des Kampfes", jedoch werden keine Sonderregelungen/ Steuern für diese Hunde vorgenommen.

Du sagtest in Frankreich sei die Anmeldung, Hundesteuer etc. nicht von Relevanz.
Jedoch las ich davor den Vorfall mit dem Pitti, der eingeschläfert wurde, weil sein Halter keine Papiere, etc. mit sich führte.
Ist es wirklich "so extrem" in Frankreich?
Habe gehört es sei früher in den Niederlanden so gewesen, dass den Haltern "verdächtig aussehender" Hunde, die Tiere wirklich aus dem Pkw gerissen und beschlagnahmt wurden. :(
 
Da das Gesetz in Deutschland es (zum Glück) verbietet, einen körperlich gesunden Hund einzuschläfern, ist es nur möglich diese tickenden Zeitbomben in Tierheimen zu verwahren.
Das ist nicht ganz richtig. genau lautet der Gesetzestext §17 Straf-und Bußgeldvorschriften:
Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer 1. ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund tötet oder
(...)
Ein agressiver Hund kann auch ein Grund sein. Tötungen wegen Beißereien wurden seitens OA ja oft genug angeordnet. Diese Hunde waren bestimmt körperlich gesund...

Consultani: Gute Idee. Und wer bezahlt das dann?

Der gute Wille.

Tut mir leid, aber "der gute Wille" bezahlt gar nix! Und schon gar nicht teure bis sehr teure Resozialisierungsprogramme für hunderte von Tierheimhunden.
Nein, der gute Wille ganz sicher nicht. Aber vielleicht kann man mit einem guten Hundetrainer auch was aushandeln.
Unser eher kleines TH (durchschnittl. +/- 20 Hunde) hat eine gute Hundetrainerin, die mit den schwervermittelbaren Hunden trainiert.
Aber auch das kann nicht jedes TH bezahlen und wer das fordert, kann ja mit gutem Beispiel vorangehen und zweckgebunden an "sein" TH spenden ;)

Und selbst ein gutes regelmäßiges Training verhindert leider nicht immer, dass es schwervermittelbare Langzeitinsassen in den THen gibt, wie bei uns die über 12jährige einäugige fast blinde Staffhündin Santana, die zwar nicht mehr auf der HP steht, aber wenn sich da mal jemand Passendes finden würde...wäre einfach nur schön.

Unser TH sperrt die "Problemfälle" nicht weg, allerdings wird zu Besuchszeiten ein Vorhang am Zwinger zugezogen und unsere TH Cheffin holt sogar schon mal den einen oder anderen Listi aus HH Süderstraße zu uns ins Th, wenn Platz vorhanden ist. Bei uns werden die nämlich recht gut vermittelt. naja, Niedersachsen.
 
Consultani: Gute Idee. Und wer bezahlt das dann?

Der gute Wille.

Tut mir leid, aber "der gute Wille" bezahlt gar nix! Und schon gar nicht teure bis sehr teure Resozialisierungsprogramme für hunderte von Tierheimhunden.
Nein, der gute Wille ganz sicher nicht. Aber vielleicht kann man mit einem guten Hundetrainer auch was aushandeln.
Unser eher kleines TH (durchschnittl. +/- 20 Hunde) hat eine gute Hundetrainerin, die mit den schwervermittelbaren Hunden trainiert.
Aber auch das kann nicht jedes TH bezahlen und wer das fordert, kann ja mit gutem Beispiel vorangehen und zweckgebunden an "sein" TH spenden ;)

;)
 
Was ist mit den Hunden, die nur gelegentlich in nicht voraussehbaren Zeitabständen und das auch nicht immer bei gleichen Situationen austicken? was ist also mit den unberechenbaren?
Wer übernimmt dafür die Verantwortung wenn der Hund vermittelt wird?
Und, mal ganz ehrlich, wieviel gute bis sehr gute Hundetrainer gibt es?
Es gibt Hunde, die sind bereits durch 4 Hundeschulen/ Hundetrainerhände gewandert und das Verhalten hat sich nur verschlimmert oder aber keineswegs verbessert.
 
Was ist mit den Hunden, die nur gelegentlich in nicht voraussehbaren Zeitabständen und das auch nicht immer bei gleichen Situationen austicken? was ist also mit den unberechenbaren?
Wer übernimmt dafür die Verantwortung wenn der Hund vermittelt wird?
Und, mal ganz ehrlich, wieviel gute bis sehr gute Hundetrainer gibt es?
Es gibt Hunde, die sind bereits durch 4 Hundeschulen/ Hundetrainerhände gewandert und das Verhalten hat sich nur verschlimmert oder aber keineswegs verbessert.

Ob ein Hund unberechenbar ist oder nur in bestimmten auslösenden Situationen problematisch ist, müsste natürlich erst einmal herausgefunden werden.

Einen unberechenbaren Hund kann man ganz sicher nicht so einfach vermitteln. Aber dennoch denke ich, hat jeder Hund zumindest die Chance verdient, von sachkundigen Menschen genauer angeschaut zu werden.

Nicht jeder "Problemhund" ist eine tickende Zeitbombe. So etwas muss indviduell beurteilt werden. Dazu braucht man Zeit und kompetente Leute.

Der Mangel an der dafür notwendigen Zeit ist in den meisten größeren Tierheimen ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Ich kenne ein Tierheim in NRW, das beschäftigt ehrenamtliche Hundetrainer.
Eine klasse Idee, die sicher etlichen nicht ganz so "pflegeleichten" Hunden neue Möglichkeiten eröffnet.

Einfach Wegsperren und sagen, nee, das sind Problemhunde, die werden nicht vermittelt, damit habe ich so meine Probleme.
 
allmydogs, du hast recht, nicht alle Problemhunde sind tickende Zeitbomben.

Die Tierheime haben das Zeit-und Personalproblem.
Beim Fundtieren kennt man eh die Vorgeschichte nicht und bei Abgabetieren wird leider öfters nicht die ganze Wahrheit über das Tier berichtet.
Ich habe ich vor vielen Jahren einen 5 jährigen großen Rüden aus dem Tierheim geholt, von dem ich sechs Monate später beim Besuch des Tages der offenen Tür dort erfahre habe, daß der Rüde im Tierheim versucht hat, einen Pfleger zu beißen. Dieser Pfleger kam mir entgegen und sagte mir das so. Der Rüde war ein Abgabetier, angeblich nach Trennung.
Das war auch nicht die feine englische Art einen Hund dann in einen Haushalt mit noch relativ kleinen Kindern zu vermitteln.
Allerdings hat der Junge das bei mir nie versucht und hat sich immer makellos benommen bis er mit 12 Jahren starb.
Aber solche Sachen können auch passieren und das ist nicht ohne.
 
Hallo, Fauve!

TH-bzw TS-Hunde: massig! Meistens völlig durchgeknallte Greyhounds aus Irland, quer-Beet-Hunde aus Spanien oder unbrauchbare/ unbrauchbar gemachte Jagd-und Hütehunde aus dem eigenen Land.

Welches Tierheim meinst Du?
Bei denen in Grenznähe zu D fallen mir da aber weitaus mehr Tierheimhunde ein, oft mal Wachhunde (Rottis, Dobis, Schäfer und Mixe draus), auch Molosser immer mal dazwischen (Dogo, Cane Corso) und die Staffs gibt's natürlich öfter mal "nicht lange".
 
Es gab wohl ein Missverständnis.

"Der gute Wille", da dies sonst Niemand finanzieren würde.
Der Staat sowieso nicht, Spenden werden für die allgemeine Finanzierung des THs gebraucht und sollte dies jemand "umsonst" machen,
würde diese Person nichts davon haben,
außer ein gutes Gewissen etwas "gutes" versucht zu haben.

Laut Shell-Studie gehe die Interesse an ehrenamtlichen Beschäftigungen deutlich zurück,
dies liegt eindeutig an der Tatsache,
dass wenn jemand nichts verdient - etwas freiwillig ausübt - nicht davon leben kann.

ABER - ist es nicht kostspieliger für das TH diese "Problemhunde" jahrelang zu ernähren und sie ärztlich zu versorgen, als wenigstens einen "Hungerlohn" an die Trainer abzugeben, die mit den Tieren arbeiten?
 
ABER - ist es nicht kostspieliger für das TH diese "Problemhunde" jahrelang zu ernähren und sie ärztlich zu versorgen, als wenigstens einen "Hungerlohn" an die Trainer abzugeben, die mit den Tieren arbeiten?


Ein guter oder sehr guter Trainer arbeitet in der Regel nicht für einen "Hungerlohn" - sondern lässt sich seine gute Arbeit auch gut bezahlen (wogegen ja nichts einzuwenden ist). Natürlich gibt es immer wieder ehrenamtliche oder für geringere Sätze arbeitende Trainer - aber ob diese dann auch immer problemhundetauglich sind, dürfte dann Einzelfallentscheidung und eher nicht die Regel sein.

Wirklich GUTE Trainer sind nämlich eher rar gesäht und für 10 oder 15 regulär bezahlte Einzelstunden bei einem wirklich guten Trainer kosten sicher nicht weniger, als den Hund ein Jahr lang im Tierheim mit "durchzuziehen". ;)
 
... gestehe habe nicht alles gelesen:

...aber vor vielen jahren hat mir eine tolle frau viel über hunde beigebracht. unter anderem auch: "wenn man nach drei monaten nichts an einen hund rangebracht hat,- sollte man die sache beenden, im klartext einschläfern."
der liebe gott war so gnädig mir dieses nie aufzuerlegen. 1988 habe ich mich, nach fast 20 jahren arbeit im ts zurück gezogen. mit den vorsatz, nie wieder. 20 jahre später bin ich mir dahin gehend untreu geworden. ok .
aber mal ehrlich, ein toter hund ist nicht unglücklich. wenn ein hund aufs schlimmste misshandelt und seelich kaputt gemacht wurde, warum soll er den platz für die versperren,- die noch eine chance haben? das grausamste tier ist und bleibt der mensch. leider gibt es immer wieder situationen, wo örtlich: geld und spezielle kenntnis fehlen, misshandelten tieren zu helfen. auch im ts ist nicht alles perfekt. um diesen hunden zu helfen brauch es zeit ausdauer und viel erfahrung. gerade habe ich hier eine maus, die hätte ich sie ins th gesteckt, gebissen hätte(nicht zu unterschätzen bei einem hoverwart-mix). und ein mäuserrich (im 13jahr) der als unverträglich galt. beide wären alleine dem th-stress nicht gewachsen. ein fast ein halbes jahr resozialisierungsarbeit, wurde mir bei der "maus", von zwei geistig minderbemittelten menschen(auch hundebesitzern), vor vier wochen in den ausguss gespült. fazit: neustart.
ein rudel mit seelich kaputt gemachten hunden, zu führen und zuhändeln ist nicht einfach. abends alleine, allen wieder einen maulkorb anzulegen und was noch alles dazu gehört, wenn ein "neuzugang" ins rudel kommt.. . mit leckerlie oder futterbeutel sind solche hunde selten zu bestechen,- klappt nur zum vergnügen der zuschauer im fernsehn;). oft kommen sie aus solch schlechter haltung, dass hungern zum alltag gehört und die normale hand( die von oben kommt..) schläge bedeutet. alleine wenn ein solcher hund, sich zum ersten mal, enspannt am tage ablegt und liegen bleibt, wenn man in routine der alltäglichen arbeit im hause herum läuft,- ein weihnachten und geburtstag. auch gäste (menschen wie hunde), hundewiese - stadtspaziergänge - usw. = die ganze soziale eingliederung, die anschließend folgt- wenn man den hund für sich selber, schon zugänglich - "aufgeschlossen hat",- ein oft steiniger weg. ... ohne das resolutierende nachher: die abgabe des hundes,- in ein gutes hundeleben zu anderen menschen.
es ist eine sissifus-arbeit,- ehrenamtlich- für gotteslohn und leider gibt es immer zuwenige... warum sollte die welt jemals gerecht sein? :heul:... nur: wenn man es nach einer gewissen zeit nicht schafft,- besonderen hunden "hilfe" zukommen zu lassen, über trainer oder abgabe in andere th, oder wie auch immer..., sollte der moderne ts auch ehrlich sein,- so traurig es auch klingen mag. denn hunde sammeln,- ist den hunden gegenüber auch nicht fair.
 
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