Ängstlicher Hund mit seltsamer Körpersprache?

Anjuli

15 Jahre Mitglied
Hallo,

seit 3 Wochen kommen Leute mit ihrer 4 Monate alten DSH-Hündin zu uns.
Wir haben folgendes Problem festgestellt:
Die kleine Dame läßt sich selbst von ihren Besitzern nicht von oben am Kopf anfassen.
Als Fremder kommt man schlecht an sie ran, sie duckt sich, kriecht fast. An den Kopf kommt man gar nicht.
An der Leine bellt sie andere Hunde an. Kommt man näher, bzw kommt sie näher ran, kriecht sie fast, macht Gesten der Unterwerfung u stellt den Kamm u bellt meist weiter bzw schießt dann bellend kurz vor.
Wir ließen sie im Welpenauslauf frei laufen mit ihrem Herrn. Der rief u belohnte sie, sobald sie ruhiger war. Das schient super zu klappen. Sie näherte sich deutlich ruhiger meiner Jade, die passiv blieb bzw Spielaufforderungen machte. (Außerhalb des Auslaufs)
Die kleine fing an zu spielen bzw lockerte sich. Fing dann aber plötzlich wieder an, weg zu rennen sich hin zu werfen, dann vorzuschießen u zu knurren u zu bellen.
Jade konnte das überhaupt nicht deuten u schnappte sie sich darauf hin. Nix passiert, hat sie nur sozusagen zwischen ihre Pfoten genommen hat gebrummt (ist leider bei ihr sehr laut) hörte sofort auf.
Ebenso das Verhalten einem sehr freundlichen Terrier gegenüber. Der forderte sie auf zu spielen u sie schien es überhaupt nicht deuten zu können u zeigte wieder in kurzer Folge unterschiedliche Verhaltensweisen, Bellen, Unterwerfen, Knurren, Kriechen ect.

Die Hündin stammt aus einer Zucht. Sie hatte wohl, als sie bei den Leuten ankam, noch ein völlig grünes Ohr vom Tätowieren. (Vielleicht daher die Kopfscheue).
Wie sie da aufgewachsen ist, kann man nicht sagen.

Ich habe jetzt erstmal vorgeschlagen, zu versuchen mit dem Hund zu clickern. Einfach erstmal nur Positiverlebnisse schaffen, vor allem mit Menschen.

Zum 2. erstmal keine Freilauf versuche mehr zu starten (die Besitzer möchten unbedingt, das ihr Hund mit anderen spielt) sondern wieder die Hündin in den Auslauf u evtl einen ruhigen Hund nur außen liegen lassen (später laufen lassen) dann vielleicht mal eine Annäherung. Ich glaube, das die Hündin vielleicht Spielen nicht mehr lernt. Sondern halt wenigstens andere Hunde akzeptieren lernen sollte.

Habt ihr noch andere Vorschläge der kleinen zu helfen?

mfg claudia
 
  • 28. März 2024
  • #Anzeige
Hi Anjuli ... hast du hier schon mal geguckt?
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Die Besitzer sollten unbedingt zum Tierarzt gehen. Und zwar zu einem guten Tierarzt.
(Das sage ich aus leidvoller Erfahrung.)

Und unbedingt abklären lassen, ob vielleicht ein gesundheitliches / neurologisches Problem hinter dem Verhalten steckt. Das könnte ein Sehfehler sein (vielleicht sieht sie auf einem Auge nichts und hat dann Probleme, Entfernungen richtig einzuschätzen), oder ein Problem mit der Halswirbelsäule (eingeklemmter Nerv, bestimmte Bewegungen lösen Schmerz aus - Folge: Spiel mit Hund sorgt für unangenehme Verknüpfung) - oder ein "richtiger" Hirnschaden, vielleicht auch eine alte Verletzung.

Oder eine Ohrenentzündung / ein Problem mit dem Ohr oder dem Gleichgewichtssinn - irgendwas, was dem Hund beim Spielen schreckliche Probleme bereitet, die dann zu diesem Verhalten führen.

Das würde ich auf jede Fall untersuchen lassen, gerade da sie sich am Kopf überhaupt nicht anfassen lässt.

Dass sie bei einem ruhigen Hund (den sie besser einschätzen kann) anfängt, zu spielen, bei zu wildem Spiel oder heftigen Bewegungen aber wieder in ihr altes Verhalten zurückfällt - das kommt mir erstens verdammt bekannt vor (der komplette neurologische Check-up für mein Monster ist schon geplant) - und zweitens liest es sich für mich so, als wolle der Hund eigentlich Kontakt mit anderen Hunden und würde gern mit denen kommunizieren - nur irgendwas steht dem entgegen.

Wie du es beschreibst, halte ich es fast für wahrscheinlicher, dass ein gesundheitliches Problem die Wurzel des Verhaltens ist. Und (wie quini mit am Freitag per PN so richtig schrieb:( Kennt man das nicht, kann man sich nen Wolf erziehen, ohne eine wesentliche Veränderung zu sehen. Weil das eigentliche Problem, dass diesen Hund (im Wortsinn) "quält", mit Erziehung nicht behoben werden kann. Und solange man nicht weiß, wo es dort im Kopf hakt (Ohren, Augen, Schaltzentrale, Hals), wird es auch mit dem "Akzeptieren anderer Hunde" nach meiner Erfahrung verdammt schwer.

Weil man unter Umständen gegen die negative Verknüpfung, die durch ein gesundheitliches Problem ausgelöst wird, wenn der Hund mit anderen spielt, einfach nicht ankommt.

Im besten Fall hat man, wie ich, am Ende ein Lämmchen zuhause, das nur auf dem Weg zum Tierarzt nen Maulkorb tragen muss, um eventuelle Artgenossen zu schützen, die unseren Weg kreuzen, aber nicht im Behandlungsraum. - Das ist aber auf Dauer, wie ich dir versichern kann, auch kein so schönes Leben. Eigentlich ist es ziemlich traurig.

Also, mein Rat wäre:
Zum Tierarzt bzw. gleich in eine größere Klinik. (Ich visiere grade München an, wenn ich's hinter mir habe, berichte ich gern.)

Und zwecks "Gewöhnung" hat sich bei uns bewährt: Spazierengehen mit zwei angeleinten Hunden auf Abstand, wobei der "Begleithund" möglichst passiv, abgeklärt und desinteressiert sein sollte, und nicht zu hektische Bewegungen machen. Dann langsam Abstand verringern - dem "eingeschränkten" Hund die Chance geben, immer mal gucken zu können, ohne richtig hinzukönnen.

Dann immer mal die Hunde wechseln, aber eben ruhige Kandidaten, die nicht dauernd "herüberspitzen", sondern mit einem normalen Spaziergang in Begleitung komplett zufrieden sind.

Und wenn das gut läuft, langsam etwas interessiertere Hunde dazunehmen usw. (Dieses Stadium haben wir allerdings nie erreicht, aber unser Untier war ja auch schon deutlich älter, als wir es bekommen haben!)

Aber wirklich erstmal kein Freilauf.

Hoffe, das hilft dir weiter!

LG,

Lektoratte
 
  • 28. März 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hallo!

Schließe mich Lektoratte an. Könnte ein Problem mit dem Kopf ( Augen, Ohren usw. ) sein.
Schmerzen beim Spielen macht schnell einen ängslichen Hund. Ausserdem spricht das Verhalten des Tieres ( wenn man versucht ihm am Kopf zu berühren ) auch dafür.


Viele Grüsse!

suzukivitara mit Gino
 
hy

ich werde das den Besitzern auf jeden Fall nahe legen.
Die kleine war schon öfter krank. Scheidenentzündung. Ohrenentzündung ect.
die Besitzer glauben, das sie so Kopfscheu wegen dem Tätowieren ist.
Das mit den Augen ist auf jeden Fall eine Theorie.
Ich habe die Kleine jetzt erst zwei mal genauer gesehen und als erstes ist mir ihre Körpersprache aufgefallen. Total missverständlich.

Bin trotzdem noch für weitere Tipps offen:)
 
Schließe mich Lektorratte an. Die Symptome sind typisch für solche gesundheitlichen Probleme.
 
Achso,
eins habe ich vergessen zu erwähnen, ist wichtig.
Die Leutchen haben zu hause noch einen Hund. Einen älteren Rüden, auch Schäferhund 9 Jahre. Mit dem Verträgt sie sich u will mit ihm auch spielen.
Sie reagiert so difus nur auf fremde Hunde

Zu hause haben die Leute keine jüngeren Hunde oder verträgliche Hunde, mit denen die kleine Kontakt haben könnte.

mehr Infos dann nach dem WE.
gruß Claudia
 
Falls es kein gesundheitliches Problem ist:

die diffuse Körpersprache des Hundes ggüber anderen Hundes deutet auf ambivalentes Verhalten - eine "Verhaltensstörung" - des Hundes hin.
Diese Störung wird bereits innerhalb des Wurfes in den ersten Wochen der hundlichen Beziehung von Hund zu Hund verursacht.Behindert geborene Hunde zeigen dieses Verhalten oft.
Die Unterwürfigkeit ggüber Menschen zeigt eine reizarme falsche Behandlungsweise von Menschen, die noch hinzukommt- oft aus Unwissenheit von Menschen verursacht wird.

Das ganze ambivalente Verhalten ist ein langwieriges ernsthaftes Problem, das oft nicht mehr endgültig zu korrigieren ist - mit dem man aber mit viel Geduld, Zeit, Ruhe Fortschritte erreichen kann - und - auch eventuell vorhandenen irreparablen Reststörungen sehr gut umgehen kann.
 
Ich würde sie auf jeden Fall auch gründlich untersuchen lassen. Ist sie wirklich gesund, einen guten Tierpsychologen aufsuchen.
 
@Normal

was genau meinst du in diesem Fall mit "ambivalentem Verhalten" - ich finde das Verhalten zwar auch ambivalent, aber du schreibst das, als sei es ein feststehender Begriff?

Werd doch mal genauer - oder schreib mal, wo man mehr darüber erfahren kann.

Wäre seht nett!

Interessierte Grüße,

Lektoratte
 
hy

würd mich auch interessieren :)

hoffe nur, die leutchen sind gewillt, auch geld u zeit in die maus zu investieren...

da ich so einige sachen mitlerweile über den "Züchter" erfahren habe, kann man sicher davon ausgehen, das die Kleine sehr reizarm aufgewachsen ist... :sauer:
 
da ich so einige sachen mitlerweile über den "Züchter" erfahren habe, kann man sicher davon ausgehen, das die Kleine sehr reizarm aufgewachsen ist... :sauer:

Das erklärt ihr Verhalten. Wenn sie wirklich so reizarm aufgewachsen ist, wird sich ihr Verhalten mit Sicherheit nicht sehr stark verbessern lassen.
 
Hallo

so kann von der heutigen Stunde berichten. Die Leute haben sehr sehr viel diese Woche geübt. Viele Menschen getroffen u füttern lassen. Zu ihr runter gehen u nicht von oben antatschen. Das hat sich schon positiv ausgewirkt. Sie war heute deutlich besser drauf. Klar nicht wie ein anderer Hund, aber eben offener.

Mit meiner alten hat tatsächlice geholfen. Erst die kleine im Auslauf u dann drin. Tequila schien positives Verhalten durch Aufmerksamkeit zu belohnen u den Rest ignorierte sie.
Vielleicht ist das der richtige Weg. Auch draußen an der Leine ging das besser.

Dieser Hund wird nie normal sein, nehme ich an. Und bei fremden Hund verfiel sie sofort in ihr Verhaltensmuster.

Habe den Leuten trotzdem gesagt, sie durchchecken zu lassen.
mfg claudia
 
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